Die Kinder spielen bei jedem Wetter draußen - bei Sonne, Regen und Schnee. Ausgestattet mit der richtigen Kleidung haben die Kinder zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter Spass daran, sich im Freien aufzuhalten. Sie lernen, mit Kälte und Nässe umzugehen und bleiben dann in Bewegung. Auch das Vesper und sämtliche Angebote finden im Freien statt. Ausnahmen bilden nur Tage mit starkem Regen oder Kälte. Bei starkem Regen halten wir uns meist bis einschließlich des Vespers in der Hütte auf und spielen danach unter dem schützenden Blätterdach des Waldes oder gehen im Wald wandern. Während der kalten Jahreszeit wird in der beheizten Hütte gevespert, gesungen, gebastelt und gelesen, danach wird wieder draußen gespielt oder gewandert.
Bei Gefahren, wie Gewitter und Sturm, und bei sehr kalten Temperaturen suchen die Gruppen die Schutzhütte auf. Bei Sturmwarnungen findet die Betreuung der Kinder außerhalb des Waldes statt.
Da die Kinder die meiste Zeit in Bewegung sind, wird ihnen selten kalt. Voraussetzung ist den Temperaturen angepasste Kleidung wie z. B. Wollunterwäsche und dicke, wasserdichte Schuhe. Durch den Aufenthalt bei Wind und Wetter sind die Kinder gut abgehärtet und sind tendenziell weniger krank als andere Kinder.
Für körperlich behinderte Kinder ist der Waldkindergarten bedingt geeignet. Sprach- und hörgeschädigte
Kinder, ADHS- bzw. hyperaktive Kinder finden sich im Waldkindergarten sehr gut zurecht, da sie hier Ruhe und Ausgleich zum „Alltag“ erleben können.
Kinder, die ihren natürlichen Bewegungsdrang ausgelebt haben und sich und ihren Körper und dessen Bedürfnisse gut kennen, können in der Schule tatsächlich besser stillsitzen. Untersuchungen zeigen, dass Waldkindergartenkinder im Vergleich zu Hauskindergartenkinder in der Schule überwiegend besser abschneiden, besonders in den Bereichen „Motivation-Ausdauer-Konzentration“, „Sozialverhalten“ und „Mitarbeit im Unterricht“, aber auch im musischen, kognitiven und körperlichen Bereich.
Siehe hierzu auch die Studie von Dr. Peter Häfner:
http://bvnw.de/studie-waldkindergartenkinder-werden-bestens-auf-die-schule-vorbereitet/
Die Kinder waschen sich vor dem Essen die Hände mit einer biologisch abbaubaren Seife und Trinkwasser, das von den pädagogischen Fachkräften mitgeführt wird. Für die „kleinen und großen Geschäfte“ gibt es spezielle unbespielte Plätze; sollte ein Kind Stuhlgang haben, graben die Kinder mit Hilfe der Pädagogischen Fachkräfte ein Loch und schaufeln es anschließend wieder zu (erfahrungsgemäß wird der Stuhlgang meist zu Hause erledigt).Toilettenpapier, Desinfektionstücher und eine kleine Schaufel zum Vergraben werden von den Pädagogischen Fachkräften mitgeführt. In der Hütte befinden sich Toiletten, die für kleinere Kinder oder bei starkem Frost zur Verfügung steht.
Im Übrigen finden es die Kinder eher natürlich ihr Notdurft in der Natur zu verrichten und haben damit keinerlei Probleme.
Vor Zecken schützen festes Schuhwerk, lange Kleidung und eine Kopfbedeckung. Auf heller Kleidung sind
Zecken leichter zu entdecken! Die Kinder bringen immer wieder einmal eine Zecke mit nach Hause. Daher sollten sie täglich am ganzen Körper nach Zecken abgesucht und die Kleidung ausgeschüttelt
werden. Grundsätzlich sind Zeckenbisse harmlos. Entdeckt und entfernt man die Zecke frühzeitig (mit einer Zeckenzange (Apotheke)), ist die Gefahr einer Infektion gering, denn die Krankheitserreger
werden erst nach längerem Verweilen von der Zecke abgesondert.
Der Fuchsbandwurm gelangt über die Aufnahme von Fuchsbandwurm-Eiern aus dem Kot des Fuchses in den Fehlwirt Mensch. Allerdings: trotz aller Forschungen und der Entnahme von Proben konnten noch auf
keiner Waldbeere oder keinem Pilz je Eier des Fuchsbandwurmes gefunden werden. Zu den Regeln hier gilt: Grundsätzlich darf nichts aus dem Wald in den Mund genommen werden.
Mit den allgemeinen Waldregeln, z. B. nichts aus dem Wald essen und keine Tiere oder deren Exkremente berühren sind die Kinder gut vor Tollwut geschützt.
Der Aufenthalt in der Natur führt sehr oft auch zu Begegnungen mit giftigen Pflanzen. Kinder müssen lernen, nicht auf eigene Faust Blätter oder Pflanzenfrüchte zu probieren.
Die pädagogischen Fachkräfte haben einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und frischen diesen in regelmäßigen Abständen auf. Sie haben eine Erste-Hilfe-Tasche in ihrem Rucksack. Des Weiteren verfügen die sie über ein Handy, mit dem sie Eltern, den zuständigen Arzt oder andere Stellen erreichen können.